Alle reden über den trüben Winter, den dunkelsten seit 1951!
Die Folgen sind für uns spürbar!

Die mangelnde Sonneneinstrahlung bewirkt bei uns einen Vitamin D-Mangel. Auch dieser ist bereits seit ein paar Jahren ein Dauerthema in den Medien. Die Informationen sind jedoch häufig widersprüchlich. Was bedeutet das?

Vitamin D-Mangel – eine Modediagnose? Bestimmt nicht!

Ist eine Vitamin D Substitution sinnvoll oder gefährlich?

Hierzu ein paar Informationen:

Was sind die wichtigsten Funktionen des Vitamin D in unserem Körper?

Es wird in verschiedenen Bereichen des Immunsystems, also bei der Infektabwehr benötigt. Es ist ein Baustein für den Muskelmetabolismus… … und die Psyche und wird sogar als mitverantwortlich für die Entstehung von Depressionen angesehen. Es ist unverzichtbar für den Knochenstoffwechsel; bei Mangel entsteht Osteoporose, bzw. im Kindesalter drohen Knochenfehlbildungen im Sinne einer Rachitis, die wir heute nur noch selten sehen, da Kleinkinder in der Regel mit Vitamin D versorgt werden (Vigantolette, D-Fluorette…). Es wirkt bei der Zahnbildung und Mineralstoffeinlagerung in den Zähnen mit. Es steuert den Kalzium-Stoffwechsel mit und ist daher auch wichtig für eine gesunde Haut und gesunde Fingernägel. Vitamin D kontrolliert die Zellentwicklung und verhindert das unkontrollierte Wachstum abnormer Zellen, daher wird es u.a. auch in der Krebstherapie und bei der Vorbeugung von Herzinsuffizienz und Multipler Sklerose zugeführt.

Was sind die Symptome eines Vitamin D-Mangels?

Wenn Sie leicht anfällig für Infekte sind; wenn Sie sich ständig müde und erschöpft fühlen, vielleicht auch unter Konzentrationsstörungen leiden oder oft schlecht gelaunt oder sogar depressiv sind, dann kann ein Vitamin D-Mangel ursächlich sein. Im Säuglingsalter können Kinder mit fehlender Vitamin D-Substitution Rachitis entwickeln – also eine Störung des Skelettaufbaus mit weniger belastbaren und dadurch verformbaren Knochen. Brüchige Fingernägel, trockene Haut, kariöse Zähne und die Entstehung chronischer Erkrankungen können durch einen Vitamin D-Mangel mitbedingt sein.

Was ist Vitamin D und woher bekommen wir es?

Bei Vitamin D handelt es sich um ein fettlösliches Vitamin. Bei ausreichender Sonnenbestrahlung können wir bis zu 80% des Bedarfs in der Haut selbst bilden. Mit der Ernährung können wir die übrigen 20% über Innereien, fetten Fisch oder Eigelb zu uns nehmen. Da wir in unseren Breiten im Winter eher wenige Sonnenstunden haben und sich zudem viele Menschen während der wenigen taghellen Stunden in geschlossenen Räumen aufhalten, ist ein Vitamin D-Mangel – definitionsgemäß ab einem Wert von 20 ug/ml Serum– in unseren Gegenden die Regel und nicht die Ausnahme. Dies betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene. Dadurch kann es zu Mangelerscheinungen und Befindlichkeitsstörungen kommen.

Was tun?

Normalerweise speichert unser Körper im Sommer in den Hautschichten produziertes Vitamin D im Körperfett, der Leber und der Muskulatur ein. Diese Speicher werden dann über den Winter aufgebraucht. Jedoch ist zur Produktion Sonneneinstrahlung notwendig, die in unseren Gegenden auch im Sommer nicht täglich in ausreichender Menge gewährleistet ist. Hinzu kommt, dass wir als Schutz vor Sonnenbrand unsere Haut und die unserer Kinder mit Sonnencreme schützen. Diese hält die schädliche UV-Strahlung ab – die aber gleichzeitig notwendig ist, um in unserer Haut die inaktive Form des Vitamin D in die aktive umzuwandeln.
Ein Dilemma!
Dies führt im Ergebnis dazu, dass oft schon im Herbst unsere Vitamin D-Speicher nur mangelhaft gefüllt sind.
Des Weiteren haben insbesondere schwangere und stillende Frauen, Kinder und Jugendliche im Wachstum und Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen einen höheren Bedarf an Vitamin D. Diäten zur Gewichtsreduktion und Leistungssport können ebenfalls zu ausgeprägten Mangelerscheinungen führen und Alkohol, Nikotin, Stress und manche Medikamente reduzieren zusätzlich den Vitamin D-Spiegel und erhöhen somit den Bedarf an Vitaminzuführung.
Ein kleiner Teil des erforderlichen Vitamin D-Bedarfs kann durch die Nahrung aufgenommen werden. Jedoch findet sich das fettlösliche Vitamin nicht in sehr vielen Nahrungsmitteln, wie oben bereits dargestellt. Bei veganer und vegetarischer Ernährung ist besonderes Augenmerk auf die Vitamin D-Zufuhr zu legen.
Die gute Nachricht: Vitamin D kann durch entsprechende Präparate zugeführt werden.

Ist eine Vitamin D-Substitution schädlich?

Grundsätzlich nicht. Bei prinzipiell gesunden Menschen ist eine vernünftige Vitamin D-Substitution vollkommen gefahrlos. Hier gilt jedoch nicht das Prinzip „viel hilft viel“. Auch Vitamine kann man überdosieren.

Wie sollte man Vitamin D dosieren?

Frühgeborene erhalten 1.000 I.E./Tag p.o. bis zum Erreichen eines Körpergewichts von 3.000 g. Alle übrigen – Kinder und Erwachsene – sollten 500 I.E Vitamin D/Tag erhalten, vorzugsweise in den Herbst- und Wintermonaten. Ausnahmsweise kann bei einem ausgeprägten Vitamin D-Mangel zu Beginn der Substitution eine Tagesdosis von 1.000 I.E. gewählt werden. In diesem Fall sollte jedoch vor Therapiebeginn der Serumspiegel bestimmt werden. Unter laufender Therapie sollten regelmäßige Blut- und Urin-Untersuchungen zur Bestimmung des Kalziumspiegels durchgeführt werden. Besondere Vorsicht gilt bei gewissen Vorerkrankungen und der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten. In solchen Fällen sollten Sie vor Beginn der Substitution mit Ihrem Arzt sprechen.

Fazit:

Bei sonst gesunden Menschen ist eine Vitamin D-Substitution in einer Dosis von 500 I.E. pro Tag vollkommen ungefährlich und gleichzeitig sinnvoll zum Ausgleich von Mangelerscheinungen und zur Vorbeugung der Entstehung schwerer und chronischer Erkrankungen.

Ich biete Ihnen eine individuelle Beratung an. Sprechen Sie mich gerne an.