Medizinische Hypnose für Kinder und Erwachsene

Was ist Hypnose?

Hypnose ist ein ganz natürlicher Bewusstseinszustand, der der normalen Wahrnehmung des Menschen von der Zeugung bis zum 4. Lebensjahr entspricht. Mit Zunahme der neuronalen Verknüpfungen und Modulation des Präfrontalkortex drängt das logische Denken und kognitive Lernen die hypnotische Wahrnehmung mehr und mehr in den Hintergrund. Über entsprechende Techniken wird mit einem konkreten Arbeitsauftrag gezielt ein Trancezustand eingeleitet. In diesem ist die Wahrnehmung eingeengt und dadurch fokussiert. Die Gehirnaktivität ist verändert gegenüber dem normalen Wachzustand. Hierbei handelt es sich nicht um einen einheitlichen Zustand. Mithilfe unterschiedlicher Induktionstechniken lassen sich ganz unterschiedliche Trancezustände erzeugen und hierdurch höchst unterschiedliche Effekte erreichen. Durch die willentliche Einflussnahme des Hypnotiseurs auf die Aktivitäten des Gehirns oder des Bewusstseins des Hypnotisanten und damit indirekt seines Körpers und der Körperfunktionen können verschiedene psychische und physische Zustände erreicht werden, die von der Normalfunktion abweichen. Diese können zu unterschiedlichen Zwecken, z.B. im Rahmen einer Therapie genutzt werden. Im Anschluss an die Hypnose erfolgt die Ausleitung des Patienten und Rückführung in den normalen Bewusstseinszustand. Diese Veränderungen der Aktivitäten verschiedener Hirnareale sind wissenschaftlich erwiesen und können mit verschiedenen Untersuchungen (EEG, PET, MRT …) nachgewiesen werden. Verschiedene europäische Kliniken, z.B. in Tübingen, Frankreich (Rennes), forschen intensiv an weiteren Einsatzmöglichkeiten der Hypnose in der Medizin und setzen diese auch bereits als Alternative zur medikamentösen Narkose bei Operationen ein.

Was kann Hypnose nicht?

Nicht jeder Mensch ist gleich gut hypnotisierbar. Generell gilt, gegen seinen Willen kann niemand hypnotisiert werden. Auch kann der Hypnotisant während der Hypnose jederzeit ausbrechen, wenn ein Bereich berührt wird, der ihm nicht recht ist. Bei der Hypnose handelt es sich weder um einen Schlaf-ähnlichen noch um einen narkotischen Zustand. Daher ist der Patient während der Hypnosesitzung durchgehend wach, seine Fähigkeit, den Ablauf der Hypnosesitzung mitzusteuern bzw. diese ggf. vorzeitig zu beenden ist jederzeit gegeben. Daraus ergibt sich auch, dass dem Patienten in Hypnose nichts eingeredet werden kann, was seinen Wünschen, seinen Prinzipien und seinem Wesen widerspricht.

Wie läuft die Hypnose-Sitzung in meiner Praxis ab?

Ob eine Hypnose sich für Sie bzw. Ihr Kind im Rahmen der individuellen Fragestellung eignet, entscheide ich zusammen mit Ihnen in einem persönlichen Vorgespräch. Die Sitzungen erfolgen dann in meiner Praxis zu zuvor fest vereinbarten Terminen in entspannter Atmosphäre. Der Ablauf und Inhalt sind sehr unterschiedlich, abhängig von der Fragestellung sowie Alter und Persönlichkeit des Patienten. Kinderhypnose verläuft anders als Hypnose beim Erwachsenen. Sollten Sie eine Hypnosetherapie für Ihre Tochter / Ihren Sohn wünschen, so besteht – insbesondere bei sehr jungen Kindern – die Möglichkeit, dass ein Elternteil begleitend während der gesamten Sitzung dabei ist. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich als begleitende Mutter / begleitender Vater während der gesamten Sitzung im Hintergrund halten und nicht versuchen, in die Sitzung einzugreifen, da Sie dadurch die Hypnose leicht unterbrechen können. Zu Dokumentationszwecken zeichne ich die Sitzungen ggfs. per Video- / Tonaufnahme auf. Diese Aufzeichnungen werden wie alle anderen ärztlichen Dokumente sicher verwahrt und unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht.

Indikationen

Für die medizinische Hypnose gibt es unzählige Einsatzgebiete. Hierzu gehören unter anderen:
-Entspannungstherapie / Stressreduktion
-Behandlung von Schlafstörungen
-Behandlung von Ängsten
-Chronische Schmerzen
-Gewichtsreduktion
-Raucherentwöhnung
-Steigerung des Selbstwertgefühls
-Daumenlutschen / Schnullerentwöhnung
-Nägelkauen
-Nächtliches Einnässen
-Trennungsangst bei Kindern
-Leistungssteigerung
-Konzentrationsstörungen